WhatsApp Werbung 2025: Meta beginnt mit Werbe-Anzeigen im Status-Tab
WhatsApp hat ein neues Geschäftsmodell eingeführt und zeigt nun erstmals Werbung in der App. Laut Meta erscheint diese nicht in privaten Chats, sondern im „Aktuelles“-Tab – dem Bereich, der Statusmeldungen und Kanäle umfasst. Genau dieser Tab wird laut Unternehmen täglich von über 1,5 Milliarden Nutzerinnen und Nutzern weltweit genutzt. Die Maßnahme stellt einen deutlichen Wandel im Kurs des Unternehmens dar, denn bisher war WhatsApp werbefrei.
Das ändert sich jetzt. Seit dem 16. Juni 2025 läuft der Rollout – erste Nutzer*innen sehen bereits Werbung im Updates-Tab. Meta kündigte an, die Einführung schrittweise weltweit auszurollen.
Wie sieht die WhatsApp Werbung 2025 konkret aus?
Meta plant, die WhatsApp Werbung 2025 personalisiert auszuspielen. Nutzer*innen sehen also nicht irgendeine Anzeige, sondern Inhalte, die auf ihren Standort, ihre Sprache oder ihre Kanal-Abos abgestimmt sind. Besonders spannend: Wer sein WhatsApp-Konto mit Facebook oder Instagram verknüpft hat, teilt automatisch auch dortige Werbedaten mit WhatsApp.
Im Klartext: Je mehr Meta-Services man nutzt, desto umfassender kann die WhatsApp Werbung 2025 angepasst werden. Auch das Nutzer*innenverhalten, wie Interaktionen mit bisherigen Anzeigen, spielt eine Rolle bei der Auswahl.
Was bleibt wie bisher – und was nicht
Trotz der neuen Werbestrategie soll der klassische Chatbereich werbefrei bleiben. Wer WhatsApp ausschließlich für private Kommunikation nutzt, wird also zunächst wenig Veränderungen bemerken. Doch durch die wachsende Verknüpfung mit anderen Meta-Diensten könnten sich die Grenzen langsam verschieben.
Datenschützer*innen weisen zudem darauf hin, dass WhatsApp weiterhin zahlreiche Metadaten speichert: Nutzungszeiten, IP-Adressen, Profilbilder und sogar Kontaktlisten.
Was hätten die Gründer dazu gesagt?
Besonders brisant: Die Gründer von WhatsApp, Brian Acton und Jan Koum, hatten Werbung in der App stets kategorisch ausgeschlossen. In einem Blogbeitrag aus dem Jahr 2012 schrieben sie:
„Sobald Werbung im Spiel ist, bist du als Nutzer*in das Produkt.“
Nach dem Verkauf von WhatsApp an Facebook im Jahr 2014 verließen beide Gründer das Unternehmen – unter anderem wegen wachsender Differenzen hinsichtlich der Monetarisierungsstrategie.
Fazit: Ein Paradigmenwechsel
Die Einführung von Werbung auf WhatsApp markiert einen grundlegenden Wandel im Geschäftsmodell der Plattform. Was Meta als durchdachte Erweiterung präsentiert, wirft aus Sicht des Datenschutzes jedoch Fragen auf.
Zwar bleibt der private Chatbereich vorerst werbefrei – doch die Integration von Werbung im „Aktuelles“-Tab ist nur ein erster Schritt. Die Verbindung zu Abo-Modellen, plattformübergreifendem Tracking und personalisierter Werbung deutet auf eine strategische Neuausrichtung hin, die tiefgreifende Auswirkungen auf die informationelle Selbstbestimmung der Nutzer*innen haben könnte.
Aus datenschutzrechtlicher Sicht steht dabei weniger die konkrete Werbeplatzierung im Vordergrund, sondern die dahinterliegenden Datenflüsse: Welche Daten werden zu welchem Zweck erhoben, wie transparent erfolgt die Verarbeitung, und inwieweit können Nutzer*innen dem widersprechen?
Ob sich dieser Kurs am Ende als Fortschritt oder Vertrauensbruch erweist, hängt maßgeblich davon ab, wie offen, fair und freiwillig mit Nutzungsdaten umgegangen wird – und ob die Nutzer*innen bereit sind, diesen Weg mitzugehen.
Links und Hinweise:
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