Bitkom-Studie zur Umsetzung der EU-Datenschutz-Grundverordnung

Im Auftrag von Bitkom wurde eine repräsentative Umfrage unter 509 Datenschutzbeauftragten aus Unternehmen ab 20 Mitarbeitern durchgeführt. Die Studie offenbarte, dass für 44 Prozent der befragten Unternehmen die EU-Datenschutz-Grundverordnung aktuell kein Thema ist. 32 Prozent der Unternehmen sehen zwar die Notwendigkeit, haben sich aber noch nicht mit der Reform beschäftigt. Nur 8 Prozent der befragten Unternehmen haben bereits Maßnahmen eingeleitet, 12 Prozent der Unternehmen haben noch nichts von den anstehenden gesetzlichen Neuerungen gehört.

Neue Informations- und Dokumentationspflichten

Insbesondere in Bezug auf die neu eingeführten Informations- und Dokumentationspflichten müssen Unternehmen ihre Prozesse anpassen. Laut Bitkom sind viele Unternehmen organisatorisch nicht auf die Veränderungen vorbereitet. Nur jedes zweite Unternehmen verfüge über ein Verfahrensverzeichnis, das die internen Prozesse, bei denen personenbezogene Daten verarbeitet werden, dokumentiert und das bei Prüfungen durch die Aufsichtsbehörde als Nachweis für eine rechtskonforme Datenverarbeitung dienen kann.

Anpassungsbedarf für die Unternehmen ergibt sich bspw. aus der Datenschutz-Folgenabschätzung, den Anforderungen an den Datenschutz bei der Produktentwicklung (Privacy by Design) oder aufgrund der Regelungen zur Meldung von Datenschutzverletzungen.

Die Bitkom-Umfrage ergab, dass 43 Prozent der Unternehmen eine Neubewertung der unternehmerischen Risiken vornehmen wolle, 40 Prozent die Überarbeitung der Verträge zur Auftragsdatenverarbeitung als Priorität sieht und 38 Prozent zunächst die Anpassung der Datenschutzerklärung plane. 46 Prozent der befragten Datenschutzexperten sehen die Einführung neuer Prozesse zur Umsetzung der Vorgaben in Bezug auf die Datenschutz-Folgenabschätzung oder Privacy by Design als besonders dringlich an. (js)

Quellen:

Aquisa vom 22.09.2016: Bitkom-Studie/ Datenschutzreform in vielen Unternehmen kein Thema