Social Media im Unternehmen – LinkedIn (3)
Dieser Artikel setzt die Themenreihe „Social Media im Unternehmen“ fort und nimmt LinkedIn in den Fokus. Untersucht wird die Einhaltung der DSGVO und es werden Einblicke gegeben, wie die Plattform von Unternehmen für die Rekrutierung von Mitarbeiter*innen und für geschäftliche Ziele datenschutzkonform genutzt werden kann.
LinkedIn, 2002 gegründet, ist mehr als eine Plattform für berufliche Vernetzung – es revolutionierte die globale Interaktion von Fachleuten. Mit detaillierten Profilen, Unternehmensseiten, Stellenanzeigen und Gruppen ermöglicht es Usern, Kontakte zu erweitern, branchenspezifisches Wissen zu teilen und berufliches Wachstum zu fördern. LinkedIn erfordert jedoch für diese Nutzung die Hinterlegung von umfangreichen personenbezogenen Daten der Betroffenen.
Datenverarbeitung von Nutzenden auf LinkedIn
LinkedIn verarbeitet viele Nutzerdaten, die jedoch von den Betroffenen auf freiwilliger Basis bereitgestellt werden. Ein gut ausgefülltes Profil ist vorteilhaft für die Jobsuche und Networking.
Pflichtangaben für ein Nutzerprofil sind Name, E-Mail-Adresse und/oder Handynummer Weitere Angaben wie beruflicher Werdegang, Geburtsdatum, Standort und Profilbild sind optional, aber im Grunde unerlässlich. Premium-Nutzer müssen zusätzlich noch Zahlungsdaten angeben.
Alle Informationen, inklusive Kommentare, „Gefällt mir“-Angaben und Gruppenmitgliedschaften, sind öffentlich sichtbar. Nutzende sollten nur Daten teilen, die sie auch öffentlich zugänglich machen wollen.
LinkedIn scannt Nachrichten auf der Plattform und ermöglicht das Synchronisieren von Kontaktbuch und Kalender. Man kann somit entsprechende Daten zu Events und Kontakten erhalten.
LinkedIn-Profil fürs Unternehmen
Auf LinkedIn sind nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen aktiv, um via Social Media geschäftliche Ziele zu erreichen und ihre Online-Präsenz zu stärken. Unternehmen, die auf LinkedIn Nutzerdaten erheben, gelten gem. Art. 26 DSGVO als gemeinsame Verantwortliche, ähnlich wie bei Facebook und TikTok. Es ist daher empfehlenswert, das Impressum und die Datenschutzinformation im LinkedIn-Unternehmensprofil zu verlinken.
Einholen von Tracking Einwilligungen
Die Integration von Diensten wie LinkedIn Insight Tag, das Schalten von Werbeanzeigen auf LinkedIn und die Verknüpfung von CRM mit dem Sales Navigator sind wichtige Tools für Unternehmen, um ihre Präsenz auf LinkedIn zu optimieren und Marketingziele zu erreichen. Entscheidend ist jedoch, dass die Unternehmen die Datenschutzbestimmungen, insbesondere die Anforderungen der DSGVO, beachten.
Gemäß der DSGVO müssen Unternehmen sicherstellen, dass sie die Einwilligung der Nutzenden für die Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten einholen. Dies gilt insbesondere für das Setzen von Cookies, das Tracking von Nutzeraktivitäten und die Übermittlung von Daten an Drittanbieter. Die Einwilligung muss dabei freiwillig, spezifisch, informativ und verständlich sein.
Wenn Unternehmen Werbeanzeigen auf LinkedIn schalten, den Sales Navigator nutzen oder das LinkedIn Insight Tag für Nutzerauswertungen einsetzen, sollten sie als Betreiber der Seite sicherstellen, dass Sie die Einwilligung der Nutzenden transparent einholen. Das heißt, die Nutzer*innen müssen aktiv zustimmen. Vorausgewählte Optionen oder undeutliche Formulierungen dürfen nicht vorliegen.
Ergänzung der Datenschutzinformation
Unternehmen sind verpflichtet, ähnlich wie bei Facebook und TikTok, in Ihrer Datenschutzinformation auf die Verarbeitung aller datenerhebenden Dienste hinzuweisen. Gem. Art. 26 DSGVO müssen sie angeben, dass sie gemeinsam mit LinkedIn für die Datenerhebung verantwortlich sind, basierend auf dem „Joint Controller Addendum“ von LinkedIn.
Abhängig von den Verarbeitungen, die Unternehmen über LinkedIn durchführen, sind die Rechtsgrundlagen Art. 6 Abs. 1 lit a DSGVO (Einwilligung), Art. 6 Abs. 1 lit f (berechtigtes Interesse) und § 25 Abs. 1 TTDSG anzugeben, sowie stets der Zweck der Datenverarbeitung.
Ein besonderes Augenmerk ist erforderlich, wenn die CRM-Daten über den Sales-Navigator synchronisiert werden. LinkedIn Sales Navigator bietet Vertriebsexperten die Möglichkeit, Beziehungen zu pflegen und den Verkaufsprozess zu optimieren. Nutzer*innen können gezielt nach qualifizierten Leads suchen und diese in organisierten Listen speichern. Durch Benachrichtigen über Lead- und Account-Aktivitäten erhält man wertvolle Informationen, die für Kontaktstrategien genutzt werden können.
Wichtiger Hinweis zur LinkedIn Datenspeicherung
LinkedIn gibt selbst an, dass die erhobenen Daten auf Servern in den Vereinigten Staaten gespeichert werden. Sobald Daten in Drittländer übertragen werden, muss die betroffene Person explizit darauf hingewiesen werden.
Fazit
Im Gegensatz zu Meta, das wiederholt wegen Datenschutzvorfällen in den Schlagzeilen steht, bleibt LinkedIn vergleichsweise unauffällig.
LinkedIn sammelt wie andere Social-Media-Plattformen umfassend Daten und analysiert die Aktivitäten der Nutzer*innen.
Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie alle Datenschutzanforderungen erfüllen und Angaben transparent und korrekt erfolgen. Dies dient nicht nur dem Schutz der betroffenen Nutzenden, sondern auch Ihnen als Unternehmer*in zur Vermeidung von möglichen Bußgeldern. Daher sind eine regelmäßige Überprüfung und ggf. Aktualisierung der Datenschutzinformationen unbedingt ratsam.
Quellen/Verweise:
LinkedIn: https://de.linkedin.com/legal/privacy-policy
procado Blog Kleine Reihe Social Media Teil 1 Facebook
procado Blog Kleine Reihe Social Media Teil 2 TikTok